KOMPOST – LITERATUR UND MUSIK
Datum:18.08.2024
Zeit:18:00 Uhr
Ort: Station Ritz, Niederwald
Luciana Brusa, Sprecherin https://www.lucianabrusa.ch/
Stefanie Ammann, Schauspielerin
Jonas Imhof, Musiker https://jonasimhof.ch/
KOMPOST
Klangliches Mosaik aus arrangierten Texten der Weltliteratur, Songtexten und Eigenkreationen.
Das Wort Kompost ist abgeleitet von lateinisch compositum: das Zusammengestellte.
Verbindung von Literatur und Musik
“All art constantly aspires toward the condition of music.” (Walter Pater)
Wir widmen uns dem Verhältnis von Musik und Sprache. Dabei be- und verhandeln wir in unserem Bühnenstück Grundfragen des Verhältnisses von Literatur und Musik und erarbeiten facettenreiche Interaktionen der beiden Künste. Wir begreifen das ästhetische Erlebnis von Sprache als energetisch-organisches Zusammenspiel mit Musik.
Der Dialog zwischen Literatur mit Musik und Rhythmus steht im Vordergrund. Dabei spielen die Musik und die gesprochene Sprache je einen eigenständigen Part. Daraus resultiert als kreativer Prozess ein Zusammenspiel, ein Verschmelzen, aber auch ein Aufeinanderprallen von unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Spannung wird durch Reibung aufgebaut und entspannt sich wieder in die Harmonie. Wir widersetzen uns der Vereinnahmung und Dominierung der auserwählten Texte durch die Wirkunsmacht von Musik ebenso wie einer zu tönender Kulisse degradierten musikalischen Begleitung. Stattdessen erweitert die Musik das im Text Gesprochene, sie ermöglicht dem Publikum den Zugang in neue Phantasieräume und sie schafft eine Atmosphäre des Geschilderten. Musikalische Strukturprinzipien wie Rhythmus, Phrasierung, Echo und Wiederholung werden zu bevorzugten Mitteln der Darstellung, die das Stück inszenieren. Klangwelten, Geräusche, Melodien, Improvisationen, gesprochene Sprache und Gesang als Form des Sprechens bilden die Grundelemente des Stückes.
Das Konzept der Produktion ist: Verschiedene Stücke, Texte und Textschnipsel zu einer Komposition zusammenzustellen. Auf der Suche nach passender Literatur stellen wir uns die Frage: «Welche Autoren und Autorinnen haben sich intensiv mit der Musikalität von Sprache befasst?»
Bei der Recherchearbeit sind wir bislang auf folgende Autorinnen und Autoren gestossen: Charles Baudelaire, Arthur Rimbaud, Virginia Woolf, Samuel Beckett, Bertold Brecht, Michel Serres, Ewald Palmetshofer und Kae Tempest. Die Verbindung von Sprache und Musik prägte und prägt ihr literarisches Schaffen. Die Musik ist konstitutiver Bestandteil ihrer Werke.
Der Musiker und Komponist Jonas Imhof beschreibt seine Intention wie folgt: «Das Experimentieren in der Schnittstelle zwischen Musik und Sprache beinhaltet auch, die Sprache einzufangen und in ein musikalisches Muster einzubinden. Schlagzeug, Loops und Samples als tragende Stilmittel in der Zeitgenössischen Musik dienen dabei als Brücke zur zeitlichen Gliederung gesprochener Sprache.»